Politik im Ganztag

Das  Projekt  hat  sich  zur Aufgabe gestellt, auf der Grundlage eines wechselseitigen  Klärungsprozesses  von  professionsbezogenen Standards schulischer und außerschulischer Bildung Gelingensbedingungen der Kooperation zu
definieren, zu erproben, zu evaluieren und für den Transfer in die Regelarbeit aufzubereiten. Jeweilige Besonderheiten des Auftrages, der Rahmenbedingungen und der Konzepte von Schule und außerschulischer  politischer  Jugendbildung  sollen  zum Nutzen der Schulentwicklung und der Lernenden produktiv auf einander bezogen werden.

VOM NUTZEN DES PROJEKTES

Ein  Vorläuferprojekt  (Politik  &  Partizipation  im Ganztag), durchgeführt von verschiedenen Trägern der außerschulischen politischen Jugendbildung an zehn Ganztagstagsschulen bundesweit, hat bei den einbezogenen Schülerinnen und Schülern ein überaus  positives  Feedback  erbracht.  Hervorgehoben wurde, eine neue Art des Lernens und der Beteiligung kennen gelernt zu haben. Die SchulleiterInnen bzw. LehrerInnen betonten neben der Zufriedenheit über ein qualitativ hochwertiges Angebot, dass ihre Schule den öffentlichen Raum und ihre Rolle als sozialräumlicher Faktor deutlicher in den Blick genommen  habe.  Die  Präsenz  eines  außerschulischen  Trägers,  der  für  sich  einen  gesellschaftsbezogenen  Bildungsanspruch  betont,  wurde  zudem als Bereicherung für das Schulleben empfunden. An diese Erfahrungen und Erkenntnisse will das neue Projekt anknüpfen und insbesondere verifizierbare Gelingensbedingungen  zum  gegenseitigen  Nutzen der PartnerInnen klären.

SELBSTVERSTÄNDNIS AUßERSCHULISCHER POLITISCHER JUGENDBILDUNG

Ausgangpunkt  für  das  Kooperationsangebot  von Seiten  der  außerschulischen  Jugendbildung  von ARBEIT UND LEBEN ist ihr Anspruch, mit ihren Angeboten  einen  Beitrag  zur  Weiterentwicklung einer  politischen  Kultur  zu  leisten,  die  an  gesellschaftlichen  Werten  wie  Solidarität,  Gemeinsinn, Emanzipation  und  Partizipation  orientiert  ist.  Sie vermittelt Kenntnisse und befähigt zum politischen Handeln durch die Schaffung angemessener Lernarrangements. Sie hilft, sich mit der eigenen Lebenswelt  und  dem  gesellschaftlichen  Umfelt  kritisch auseinander  zu  setzen,  ein  selbstständiges  Urteil zu gewinnen und sich selbstbewusst einzumischen. Schule, insbesondere im Kontext des Ganztags, ist für die Realisierung entsprechender Angebote eine wichtige Partnerin.

KNOW HOW AUßERSCHULISCHER POLITISCHER JUGENDBILDUNG

Politische Jugendbildung unterstützt Jugendliche, selbst gestellte Aufgaben zu lösen oder Ergebnisse zu erreichen. Die Methoden dafür sind vielfältig: Recherche,Zukunftswerkstätten,  Rollenspiele,  Gespräche  mit ZeitzeugInnen,  Planspiele,  Gruppenarbeit,  Archivsuche, Medieneinsatz. Lern- und Arbeitsgegenstand sind Fragen und Problemstellungen des Lebens- und Schulumfeldes.  Dazu  gehören  Demokratie  und  Beteiligungsprozesse in Schule und Gesellschaft, Interkulturalität  und  Migration  sowie  Geschlechterrollen  und -beziehungen.  Für  ihre  Praxis  hat  die  politische  Jugendbildung  Feedback-  und  Evaluationsinstrumente entwickelt, die anschluss- und weiterentwicklungsfähig für den Ganztagskontext sind. In den Gesprächen mit der jeweiligen Schule wird auch immer zu fragen sein, welches Angebot vor dem Hintergrund spezifischer Anforderungen gebraucht wird.

Ansprechpartner ist: Stephan Neuhausen.