Projekt P - Jugend für Gotha

projektpDas Projekt "Jugend für Gotha" will im Rahmen der Initiative Projekt P Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich an der Planung für ihre Stadt und ihr Stadtteil aktiv zu beteiligen und ihre Wünsche und Anregungen einzubringen.

projektp1 Bedürfnislagen Heranwachsender erfahren im Prozess der kommunalen Planung häufig keine ausreichende Würdigung. Dies liegt zunächst darin begründet, dass Stadtpolitiker dazu neigen, kommunale Probleme mit der Priorisierung des Ökonomischen zu beantworten. Eine aus marktwirtschaftlicher Sicht durchaus sinnvolle Standortpolitik, welche sich häufig der (rein marktbezogenen) Aufwertung von Innenstädten und der Investition in unternehmerische Infrastruktur äußert, kann aber leicht zur Abkopplung von Wohnquartieren in der Peripherie und zum Ausschluss weniger konsumfähiger Teile der Bevölkerung führen. Zu Letzteren gehören auch Jugendliche, welche nur über Taschengeld, geringe Einkünfte aus Schülerjobs und – wenn überhaupt – Ausbildungsvergütung verfügen, ausdrücklich dazu.

Auf der anderen Seite sind Wünsche und Erwartungen, welche Jugendliche bezogen auf das Leben in ihrer Stadt haben, selten Gegenstand im Prozess etablierter Kommunalplanung. Denn alle Maßnahmen, die sich nicht direkt aus Pflichtaufgaben ableiten lassen, sind trotz parteiübergreifender Einigkeit über die Notwendigkeit „alles für unsere Jugend zu tun“ schwer durchsetzbar, solange die Betroffenen im politischen Einscheidungsprozess nicht wirklich präsent und anerkannt sind.

Ausgehend von den geschilderten Problemlagen, aber auch von den oft unberücksichtigten Potenzialen junger Menschen, soll über das Projekt „Jugend für Gotha“, ein breiter gesellschaftspolitischer Diskussionsprozess angeregt werden, welcher auf die Verbesserung der Lebenssituation von Jugendlichen in der Stadt Gotha zielt.

Mit dem Anspruch, den Teilnehmern eigene Erfahrungen im Prozess politischer Meinungsbildung, Teilhabe und Mitbestimmung nicht vorzuenthalten, orientiert sich die Umsetzung des Projektes ausschließlich an den Interessen und Möglichkeiten von Jugendlichen. Deshalb wurden auch Inhalte, erwünschte Ergebnisse und Formen von möglichen Mitbestimmungs- und Partizipationsstrukturen im Vorfeld nicht genau definiert. Vielmehr soll mit dem vorliegenden Projekt ein Rahmen eröffnet werden, der zielgerichtet ist, gleichzeitig aber auch Mitgestaltungsmöglichkeiten lässt.

Im Rahmen des Projektes entstand gemeinsam mit den Jugendlichen eine Studie zur Situationen der Jugendlichen in Gotha und ein Dokumentarfilm.

Weiter Informationen: Stephan Neuhausen

Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung