"dazwischen"

Dokumetarfilm von und mit SpätaussiedlerInnen aus Gotha
November 2004 - Mai 2005

Projektbeschreibung

Den jungen SpätaussiedlerInnen aus Gotha im Alter zwischen 16 - 19 Jahren sollte die Möglichkeit gegeben werden, unter medienpädagogischer und fachlicher Begleitung eigenständig und selbstverantwortlich einen Dokumentarfilm über ihren Alltag und Lebenswelt zu erstellen.

Ziel des Projektes war einerseits die Anregung einer reflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen sozialen Umwelt durch die Beschäftigung mit der Thematik und andererseits die Aneignung von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Sprach- und Medienkompetenz als Konsequenz einer aktiven Beteiligung am Herstellungsprozess des Filmes.

Konzeption und Umsetzung

Das Projekt wurde in Kooperation mit der Diakonie Gotha/Jugendclub „New E-Haus“ und Arbeit und Leben Thüringen e.V. in drei Phasen durchgeführt:

Einführung in Multimediatechnik und konzeptionelle Vorbereitung

Als Einführung in die Arbeit wurden die Jugendliche durch dafür vorgesehene Workshops (einmal wöchentlich, einen Monat lang) mit der Technik und den Ausdruckmöglichkeiten des Mediums Film vertraut gemacht. In dieser Zeit wurde auch die erste Skizze des Drehplans ausgearbeitet.

Filmaufnahmen im sozialen Umfeld

Während der nächsten Phase, die am längsten dauerte (zwei Monate), machten die Jugendlichen selbstständig die Filmaufnahmen in ihrem sozialen Umfeld. In begleitenden Workshops wurde dann das aufgenommene Material inhaltlich und technisch ausgewertet.

Enderstellung und Präsentation des Films

Aus dem Rohmaterial entstand ein zusammenhängendes Werk. Für diese zeitintensive Phase wurden -  neben regelmäßigen, wöchentlichen Workshops - zwei zusätzliche Arbeitswochenenden durchgeführt. Das Endergebnis wurde im Rahmen einer Veranstaltung am 18. Mai 2005 im Jugendclub „New E-Haus“ präsentiert, die von den am Projekt beteiligten Jugendlichen selbst organisiert wurde und von ca. 50 Gästen besucht wurde.

Erfahrungen und Ergebnisse

Über sich selbst mit Hilfe von Bildern zu erzählen, war für die beteiligten Jugendlichen keine leichte Aufgabe. Sie waren gespalten zwischen dem Wunsch, ihre eigene Situation vorstellen zu wollen und der Angst, dabei missverstanden zu sein. Vieles, was gesagt und aufgenommen worden ist, wurde letztlich von den Jugendlichen in den Film integriert oder wieder verworfen. Auch Unbehagen wegen fehlender Sprachkenntnisse war bei einigen Aufnahmen, besonderes von Interviews, spürbar.

Bei der eigentlichen Montage des Films stellte sich heraus, dass die dafür vorgesehene Zeit ziemlich knapp bemessen war. Über 12 Stunden Material musste geschnitten, einige Passagen übersetzt und zusätzliche Aufnahmen gemacht werden. Dies hat die Endphase des Projekts um einige Wochen verlängert, d.h. der Film konnte erst im April fertiggestellt werden.

Trotz dieser Schwierigkeiten hat das Vorhaben, sich der Ausdruckmöglichkeiten des Films zu bedienen, um die eigene Sicht der Lebenswirklichkeit darzustellen, eines deutlich bewiesen: Die durch das Medium initiierten Perspektivwechsel veränderten Wahrnehmung und Selbsterfahrung bei den beteiligten Jugendlichen. Dies wurde besonderes bei den Diskussionen über das aufgenommene Material und bei der Arbeit an der Endmontage des Films deutlich.

Wie geplant soll der Film bei weiteren passenden Veranstaltungen präsentiert und bei Wettbewerben (z.B. ARD Medienpreis CIVIS) eingereicht werden.

Förderer
Aktion Mensch / 5000xZukunft

Kooperationspartner
Diakonie Gotha / Jugendclub "New E-Haus"
Radio F.R.E.I.

Weiter Informationen: www.5000xzukunft.de/projekte/projekte/index.php